Ingwer ist mittlerweile auch in der Schweiz sehr beliebt. Die Knolle kann sowohl zum Kochen als auch als Heilmittel verwendet werden. Viele werden von den Preisen des Ingwers jedoch abgeschreckt, ihn zu kaufen. Eine Überlegung ist es, den Ingwer zuhause anzubauen. Was du dafür benötigst, wie du sie säst und pflanzt, liest du hier. 

Woher kommt Ingwer?

Ingwer wächst hautsächlich in den Subtropen und Tropen. Das bekannteste Herkunftsland ist Indien, das heutzutage jährlich 250.000 Tonnen produziert, aber auch der gesamte asiatische Raum und Südamerika pflanzt Ingwer an. Der Ursprung ist nicht bekannt, wird aber im Pazifik vermutet. Seit dem 9. Jahrhundert ist Ingwer auch in europäischen Gebieten angekommen. 

Der kommerzielle Ingwer Anbau?

Ingwer vermehrt sich auf grossen Plantagen. Die Wurzeln werden dazu ausgewählt, geteilt und in die Felder gesetzt. Nach etwa einem dreiviertel Jahr kann geerntet werden. Die Knollen werden in unterschiedlichen Stadien aus der Erde genommen. Je früher sie geerntet werden, desto feiner und faserfreier sind sie. Jedoch vermehren sich die wichtigen ätherischen Öle und Aromen mit dem Wachstum. Je nach Einsatz als Küchen- oder Heilmittel gestaltet sich die Ernte.

Wie kann ich Ingwer zuhause anbauen?

Das, was du vermehrst, ist das sogenannte Rhizom, also einen Teil der Wurzel. Ingwer säen oder Pflanzen zu kaufen ist nicht notwendig, da die gekaufte Wurzel als Vermehrungsgrundlage vollkommen ausreicht. 
Lege die Wurzelknolle zunächst über Nacht in warmes Wasser ein. Dann kannst du sie in einen Blumentopf setzen, der gut mit nährstoffreicher Erde gefüllt ist. Bedecke die Wurzel anschliessend noch mit 2 cm Erde oder Humus und drücke sie leicht an. Befeuchte sie mit warmen Wasser. Hierfür eignet sich eine Sprühflasche gut. 
Stelle den Topf an einen warmen und hellen Ort ohne Zugluft und sprühe ihn täglich mit etwas Wasser ein. 

Als Zeitpunkt eignet sich der Frühling besonders gut , da die immer wärmer werdende Sonne den Ingwer gut wachsen lässt. Nach einigen Wochen werden die ersten Sprosse zu sehen sein. Sie strecken sich als kleine grüne Spitzen aus der Erde. Jetzt kannst du den Ingwer vorsichtig umtopfen, indem du ihn komplett mit Erde herausnimmst und in einen größeren, vor allem breiteren Topf setzt und ihn wieder mit nährstoffreicher Erde pflegst. Vergiss nicht, die Triebe mit warmen Wasser regelmässig einzusprühen. 

Nun kannst du deiner Ingwerpflanze beim Wachsen zusehen, wenn du sie an einen sonnigen Ort im Haus gesetzt  hast. Über den Sommer wird sie sich entwickeln. Viele erschrecken anschliessend, wenn die Blätter allmählich gelb werden und die Pflanze abstirbt. Aber genau dies ist der richtige Zeitpunkt, dass die Knollen geerntet werden können. 

Du kannst sofort die gesamte Wurzel ausgraben und verwerten bzw. lagern oder nur ein Stück abschneiden und den Rest der Pflanze in einem kühlen, dunklen Raum, am besten im Keller überwintern lassen. Gegossen muss die Pflanze in dieser Zeit nicht. 
Hole den Ingwer dann im Frühjahr wieder heraus und giesse in regelmässig. So bekommt die Knolle einen intensiveren Geschmack und enthält mehr Wirkstoffe.

Wie lagere ich die Ingwer Knollen?

Am besten lagerst du sie dunkel und trocken und nimmst immer wenig von der Pflanze ab, dann trocknen sie auch nicht aus oder werden eventuell sogar noch schimmlig. 
Natürlich kannst du die Ingwerwurzel auch verarbeiten und so haltbar machen. Beispielsweise kannst du sie in Scheiben schneiden und in Essig einlegen. Oder du legst gepressten oder geschnittenen Ingwer in Öl ein und nimmst ihn für Salate und zum Anbraten verschiedener Speisen. Natürlich lassen sich die Wurzeln auch trocknen. Hierfür kannst du problemlos deinen Backofen verwenden. Schneide den Ingwer in Scheiben und gebe ihn auf ein Backblech. Bei 150 Grad kannst du die Ingwerscheiben so lange im Ofen lassen, bis sie getrocknet sind. Lass sie an der Luft zusätzlich noch trocknen, dann kannst du sie mit dem Mixer zerkleinern und in Gläser umfüllen.

Viel Spass beim Ausprobieren!